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Wir erhalten täglich unzählige Anfragen zur Magenspiegelung (Gastroskopie), sowie zur fachärztlichen Sprechstunde.
Leider können wir gesetzlich versicherten Patienten aktuell keine derartigen Termine zeitnah anbieten. Diese unter die Budgetierung fallenden Termine sind bereits für einen Zeitraum von mehreren Monaten vollständig ausgebucht.
Das Vertragsarztrecht verpflichtet uns, unsere Leistungen strikt zu beschränken. Obwohl wir Kapazitäten hätten, DÜRFEN wir nicht mehr Leistungen erbringen, als uns erlaubt ist, nämlich 11.700 Leistungsminuten pro Arzt und Quartal. Darüber hinaus erbrachte Leistungen können erhebliche Sanktionen bis hin zum Entzug der Kassenzulassung zur Folge haben.
Auch nimmt ein nicht unwesentlicher Teil der Patienten die vereinbarten Termine nicht wahr, ohne diese abzusagen, was uns ebenfalls vor große Probleme stellt, da diese unmöglich am gleichen Tag neu vergeben werden können.
Wenn es Sie verärgert, dass privat versicherte Patienten sofort einen Termin bekommen können: diese Termine sind nicht kassenrechtlich reguliert und unterliegen somit keinerlei Beschränkungen.
Wir nehmen Sie gerne auf unsere Warteliste und melden uns, sobald ein früherer Termin frei wird.
Um die Vergabe besser zu steuern, teilen Sie uns bitte im Kontaktformular mit, wer der behandelnde Hausarzt ist und welcher Text genau auf der Überweisung steht.
Sprechen Sie mit ihrem Hausarzt, ob dieser bei uns einen sogenannten „Hausarztvermittlungsfall“ anmeldet. In diesen seltenen, dringlichen Fällen ist es möglich, außerhalb der oben beschriebenen Grenzen einen Untersuchungstermin zu vereinbaren. Dafür muss die Hausarztpraxis jedoch direkt Kontakt mit uns aufnehmen, diese Termine können nicht direkt durch den Patienten angefragt werden.
Alternativ versuchen Sie es bei der Terminservicestelle der kassenärztlichen Vereinigungen unter der Telefonnummer 116 117. Möglicherweise kann diese Ihnen noch gastroenterologische Praxen im Umkreis nennen, die noch frühere oder freie Termine zur Verfügung haben.
Wir könnten und würden gerne mehr gesetzlich Versicherte versorgen, aber wir haben diese Vorschriften nicht gemacht und sind als Kassenärzte an diese gebunden. Diese Zustände müssen gesundheitspolitisch geändert werden, daher richten Sie Ihre Beschwerden bitte direkt an den
Bundesminister für Gesundheit, Prof. Dr. K. Lauterbach, Mauerstr. 29, 10117 Berlin.
Eine Besserung der Zustände ist derzeit im fachärztlichen Bereich nicht in Sicht, da zu dem Problem der Leistungsgrenzen auch die seit Jahren unzureichende Honorierung bei gleichzeitig massiv steigenden Löhnen und Praxiskosten kommt.
Gastroenterologische Praxen bekommen für die Betreuung eines kranken Menschen ein Honorar von 20 € und 17 Cent pro Quartal (unabhängig wie oft der Patient in die Praxis kommt) und ca. 34 € für eine Magenspiegelung in Kurzbetäubung. Dafür können nicht einmal die Gerätekosten, geschweige denn Kosten für Personal, Miete etc. gedeckt werden. Ohne Einnahmen aus der Behandlung von Privatpatienten oder Gutachten, wären noch viel mehr Praxen längst geschlossen.
Wir wissen, dass das kaum jemand glaubt (klingt auch unglaubwürdig, wenn ein Haarschnitt teurer ist als eine Magenspiegelung), dennoch erreichen uns viele Kommentare, dass „wir uns mal nicht so anstellen sollen“ oder wir „doch genug verdienen würden“, was wiederum uns und unsere Tätigkeit entwürdigt. Das Honorar und den Rückgang der fachärztlichen Versorgung kann jedoch jeder im Internet nachlesen. Sie sehen sicherlich selbst die aktuelle Situation in Kliniken und Praxen. Wenn sich hier nicht etwas ändert, werden Kliniken und Praxen bald gar keine Ärzte mehr finden.
An dieser Stelle möchten wir jedoch nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass dies nicht der Grund ist, warum wir Ihnen in den nächsten Monaten keinen kurzfristigen Termin geben können, sondern es daran, dass uns täglich so viele Anfragen erreichen und die Termine bereits langfristig vergeben sind.
Gastroenterologie Bottrop